Dies ist der achte Teil der SuperHeldenSonntag-Serie, bei der ich versuche jeden Sonntag verschiedenste Künstler und Kunstwerke rund ums Thema “Superhelden” vorzustellen. Alle Beiträge der Serie findet man gesammelt unter dem Schlagwort “SuperHeldenSonntag“.

Dieses Mal möchte ich euch den amerikanischen Illustrator David Rapoza zeigen, dessen Werke mich einfach umgehauen haben.

Mir ist natürlich durchaus bekannt, was manche Leute beim „Digital Painting“ alles erschaffen können, aber mit solch einer Detailverliebtheit in so einer hohen Qualität sieht man das wirklich selten.

Wem der Begriff „Digital Painting“ neu ist, hier eine kurze Zusammenfassung eines sehr ausführlichen Artikels von Wikipedia:

Digital painting is an emerging art form in which traditional painting techniques such as watercolor, oils, impasto, etc. are applied using digital tools by means of a computer, a digitizing tablet and stylus, and software. Traditional painting is painting with a physical medium as opposed to a more modern style like digital. Digital painting differs from other forms of digital art, particularly computer-generated art, in that it does not involve the computer rendering from a model. The artist uses painting techniques to create the digital painting directly on the computer.

wikipedia

Besonders toll finde ich, dass David Rapoza seine unfassbaren Fähigkeiten dazu nutzt vor allem Superhelden und Bösewichte zu porträtieren und sich dabei ziemlich genau die aussucht, die mich als Kind begeistert haben.

Ich habe die Vermutung, dass das daran liegt, dass wir beide fast ein Jahrgang sind, also als Kinder von den selben Serien und Comics beeinflusst wurden. Mir soll es recht sein.

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Michelangelo

Michelangelo

Die Turtles waren für mich als Kind der Hit und auch heute noch finde ich die Filme, zumindest die ersten beiden, höchst unterhaltsam. Im Beitrag zu den „Squared Superheros“ habe ich mich ja auch selbst an einem Artwork versucht.

Die Portraits der Teenage Mutant Ninja Turtles Charaktere von David Rapoza schlagen aber für mich wirklich alles, was ich bisher gesehen habe. Besonders beeindruckend finde ich, wie Rapoza es schafft, die Charaktere sehr realistisch wirken zu lassen, ohne das sie ihren für sie typischen Comicstil verlieren.

Leonardo

Leonardo

 

Donatello

Donatello

 

Raphael

Raphael

Der Detailreichtum der Bilder versetzt mich einfach in Begeisterung. Es ist einfach erstaunlich, wie genau und wie fein er die Texturen von Haut und Stoffen herausgearbeitet hat und wie präzise er allein durch helle Bereiche und Schatten eine Lichtstimmung erzeugt.

Diese beiden Faktoren sorgen meiner Meinung nach dafür, dass man das Gefühl hat, die Charaktere könnten sie direkt vor einem stehen und einem die Hand, Pfote oder Klaue geben.

Splinter

Splinter

 

April O'Neil

April O’Neil

In einem Interview, in dem es vor allem um seine Turtle-Bilder geht, sagt er zu seiner Motivation für das Projekt:

I really wanted to show how I felt every kid saw the series, super serious and full of action. Most of the time when you look back at the things you loved you just see how dated it is and how it only appeals to kids. What I wanted to show is the reason why the kids love it, and maybe what we’ve forgotten about being a kid. It’s more about keeping it the same in essence, but trying to show why it’s still so cool. At least that’s what I’m hoping to accomplish. Obviously it’s not some super deep meaning or anything, it’s just trying to show that the series with all its original designs can be done in a cool way if handled right.

Hat er geschafft, würde ich sagen. Interview ist sehr amüsant. Man findet es hier.

The Shredder

The Shredder

Neben den Turtles war He-Man und die „Masters of the Universe“ ein absolutes Highlight für mich. Einen so beängstigenden Skeletor habe ich allerdings zuvor noch nicht gesehen.

Man schaue sich einfach mal den Unterschied in der Textur des Schädels und der Stoffkapuze an und wie aufwändig die Oberfläche der beiden Materialien herausgearbeitet wurde.

Skeletor

Skeletor

Wer ein paar Stunden Zeit und Geduld hat, sollte sich dieses Video vom Entstehungsprozess des Skeletors ankucken. Man bekommt eine ungefähre Ahnung davon, wie viel Zeit und Arbeit tatsächlich in jedem einzelnen dieser Bilder steckt.

Auch wenn der junge Mann eine etwas monotone Erzählstimme hat, hat er doch einige interessante Dinge zu verkünden und gibt auch hin und wieder Tipps zum Zeichnen und Malen.

Eine weitere Serie, die ich als Kind geliebt habe, waren die „Thundercats“. Über eine Umsetzung von Lion-O habe ich mich ja schon bei den „Screaming Superheros“ gefreut. Mein Herz machte allerdings Freudensprünge, als ich in Rapozas Galerie auf diese beiden Bilder stieß!

Lion-O

Lion-O

 

Cheetara

Cheetara

 

Venom

Venom

Auch zum Venom gibt es ein Video. Dieses sollte man allerdings am besten in Fullscreen und ohne Ton kucken, denn die Musik, die das Ganze begleitet, ist meiner Meinung nach bloß furchtbar. Man sieht allerdings sehr schön, wie nach und nach das Gesicht von Venom entsteht und wie viel Aufwand nötig ist, um all die ganzen kleinen Details zu erreichen.

Oute ich mich jetzt zu sehr als Nerd, wenn ich sage, dass ich von Zeit zu Zeit nochmal meine Magic-Karten auspacke und mit Freunden eine Runde spiele? Oder ist es zu seltsam ein Spiel zu spielen, von dem Kevin vor einiger Zeit sagte, dass sei „vor seiner Zeit“ gewesen? Sei es drum!

Jedenfalls hat es mich sehr gefreut zu sehen, dass David Rapoza auch für „Magic: The Gathering“ Illustrationen gezeichnet hat, die dann auch wirklich auf Spielkarten gelandet sind.

Dross Ripper

Dross Ripper

Details zum „Dross Ripper“ findet man auf der offiziellen „Magic: The Gathering“-Website.

Eine ganze Menge weiterer Illustrationen, die man wirklich allesamt gesehen haben sollte, egal ob man nun eher auf Turtles, auf Thundercats, auf He-Man oder auf Magic steht, findet man entweder in seiner DeviantArt-Galerie, beim CGHub oder auf seinem Blog.

Wenn man eher bewegtes Bild mag, sollte man sich seinen YouTube-Channel oder sein Profil bei livestream.com ansehen. Man sollte sich dafür allerdings Zeit nehmen, denn es gibt dort eine ganze Menge Videos, von denen einige mehrere Stunden dauern.

Leider konnte ich nirgendwo einen Shop oder so finden. Er hat wohl mal eine limitierte Ausgabe einiger Motive veröffentlicht, aber auch dazu konnte ich keine weiteren Informationen auftreiben. Wenn man sich seine Bilder selbst an die Wand hängen möchte, wird man sich wohl erstmal mit mageren zwei DeviantArt-Prints begnügen müssen.