Mit den Geldscheinen in seinem Portemonnaie geht jeder Mensch ganz unterschiedlich um.

Es gibt die, die die ganz ordentlich, alle in eine Richtung gedreht und nach Wert sortiert, fein säuberlich in das dafür vorgesehene Fach stecken. Dann gibt es die, die die einfach irgendwie ins Geldscheinfach stopfen – „Hauptsache es sind alle drin!“.

Die noch etwas skrupelloseren Zeitgenossen knüllen die armen Scheine sogar, damit sie noch irgendwie ins mit Kupfegeld eh schon überfüllte Münzfach passen. Und dann gibt es da noch die ganz groben, die sich das wertvolle Papier einfach so in die Hosentasche stecken, nur um sich immer mal wieder drüber zu freuen, dass man überraschenderweise doch noch ’nen Fünfer dabei hat.

Leute wie Won Park, wenn es denn überhaupt noch Leute „wie ihn“ gibt, würden bei solch eher geringschätziger Behandlung ihres Lieblingsmediums vermutlich die Hände überm Kopf zusammenschlagen.

Won Park nämlich benutzt Geldscheine, in der Regel kleinere Dollarnoten, als Ausgangsmaterial für beeindruckende Origami-Skulpturen, die weit über die bekannten Frösche und Kraniche hinaus gehen.

Stegosaurus aus einer "1 Dollar"-Note

Stegosaurus aus einer „1 Dollar“-Note

Origami“ ist eine Kunstform, die es bereits seit Hunderten von Jahren gibt und die ihren Ursprung in Asien hat:

Origami (jap. 折り紙, von oru = falten + kami = Papier) ist die Kunst des Papierfaltens.

Ausgehend von einem zumeist quadratischen Blatt Papier entstehen allein durch Falten 2- oder 3-dimensionale Objekte wie z. B. Tiere, Vögel, Papierflieger, Gegenstände und geometrische Körper.

Wikipedia

Das besonders Erstaunliche ist, dass er sich selbst strengen Regeln unterworfen hat:

  • no cuts
  • no tape
  • no glue

Er formt seine Skulpturen also rein durch das Falten des Papiers, ohne Schere und Klebstift.

Koi aus einer "1 Dollar"-Note

Koi aus einer „1 Dollar“-Note

Ich bin schwer beeindruckt davon, wie haltbar und stabil die Figuren trotzdem wirken. Man stelle sich mal vor, wie viele Falze benötigt werden, um diese Formen aus einem einzigen Stück Papier zu formen und wie lange das wohl dauert.

Hammerhai aus einer "1 Dollar"-Note

Hammerhai aus einer „1 Dollar“-Note

 

Hai aus einer "1 Dollar"-Note

Hai aus einer „1 Dollar“-Note

Won Park muss eine unheimliche Fingerfertigkeit besitzen, da er es schafft in solch winzigen Dimensionen so präzise und filigran auch kleinste Details und Formen herauszuarbeiten, wie beispielsweise die Brustflossen des Hais oben oder der Kopf der Gottesanbeterin unten .

Und auch wenn er als Ausgangsmaterial relativ robustes und widerstandsfähiges Geldscheinpapier verwendet wird, muss man dennoch behutsam mit dem Papier umgehen, damit dieses keinen ungewollten Schaden nimmt.

Banknoten bestanden ursprünglich aus Papier – manchmal auch aus feinem Stoff – und werden in vielen Ländern noch immer auf Papier gedruckt, es können jedoch auch andere Materialien verwendet werden (zum Beispiel Kunststoff, Polymer). Das Material der Eurobanknoten besteht aus reiner Baumwolle.

Wikipedia

Gottesanbeterin aus einer "1 Dollar"-Note

Gottesanbeterin aus einer „1 Dollar“-Note

 

Skorpion aus einer "1 Dollar"-Note

Skorpion aus einer „1 Dollar“-Note

So eine „Quarter“-Münze hat übrigens einen Durchmesser von 24,26 Millimetern

Won Park kann allerdings nicht nur Tiere; Er hat auch Fahrzeuge und Gebäude im Angebot.

Es ist für mich nicht nachvollziehbar, wie er es schafft diese Formen nur durch Falten zu erzeugen. Man beachte besonders, wie rund die Reifen des Formel 1 Rennwagens unten geworden sind, bei denen er es auch noch geschafft hat, dass sie durch die Schriftzüge auf der Banknote eine Art Profil bekommen. Bemerkenswert außerdem, wie stabil und kantig die Flügel am Heck und an der Front dagegen wirken.

Formel 1 Rennwagen aus zwei "1 Dollar"-Noten

Formel 1 Rennwagen aus zwei „1 Dollar“-Noten

 

Panzer aus zwei "1 Dollar"-Noten

Panzer aus zwei „1 Dollar“-Noten

Hin und wieder versucht er sich auch an Währungen abseits des Dollar.

In der Beschreibung zum Eifelturm schreibt er, dass er auf Anraten seines Agenten versucht auch in Europa bekannt zu werden und das er auf einen Buchdeal hofft. Mich würd es freuen, wenn wir hiermit einen kleinen Teil dazu beitragen könnten.

Eifelturm aus drei "5 Euro"-Scheinen

Eifelturm aus drei „5 Euro“-Scheinen

Wie immer ist das hier nur ein kleiner Ausschnitt seiner Arbeiten. Noch mehr seiner großartigen Werke, unter anderem eine ganze Reihe von „Star Wars„-Modellen, findet man in Won Parks deviantArt-Galerie.

Zudem sollte man Fan seiner facebook-Seite werden, da es da noch ein paar Bilder gibt, die ich in der anderen Galerie nicht gesehen habe.

Da das Monatsende näher kommt, werd ich mir jetzt mal in allen meinen Hosentaschen nachkucken, ob sich da nicht doch noch ein Fünfer versteckt und ein paar dieser Tutorials ausprobieren. Wenn was Brauchbares bei raus kommt, werd ich das eine oder andere Stück hier vielleicht mal zeigen.