Altbewerte Techniken werden immer mal wieder neu erfunden. So schaffte es auch der finnische Fotograf Christoffer Relander der Mehrfachbelichtung wieder ein neues und interessantes Leben einzuhauchen. Seine Fotoserien „Multiple Exposure Portraits“ und „We are Nature“ sind in aller Munde:
Alle diese Fotos entstanden nicht in Photoshop oder mit einer analogen Kamera, wie man vielleicht meinen möchte, sondern Christoffer Relander fotografierte seine Motive alle „in-camera“ mit seiner Nikon D700. Das heißt mehrere Aufnahmen werden nacheinander belichtet und zu einem Bild verschmolzen. Die Einzelaufnahmen werden dabei nicht gespeichert. Danach hat der Fotograf legendlich noch den Kontrast bearbeitet und die Bilder schwarz/weiß gefärbt.
Begriffsklärung:
Die Mehrfachbelichtung ist ein Phänomen in der Fotografie. Bei der chemischen Fotografie kann es vorkommen, dass mehrere Aufnahmen auf dieselbe Stelle der Emulsion belichtet werden, so dass sich die Einzelaufnahmen zu einem gemeinsamen Bild überlagern. Bei der digitalen Fotografie wird der Bildsensor mehrfach belichtet, bevor dieser ausgelesen und gelöscht wird. Dieser Effekt kann bewusst herbeigeführt werden, ist jedoch meist unerwünscht. (www.wikipedia.de)
Einsatzgebiete der Mehrfachbelichtung
Die Mehrfachbelichtung wird häufig dazu genutzt Bewegungen zu visualisieren, wie bei Sportaufnahmen oder bei Mondfinsternissen und Sonnenfinsternissen.

Mehrfachbelichtung und Visualisierung
von Bewegung
Zudem kann der Eindruck eines Röntgenblicks erzeugt werden, indem eine Aufnahme des Motives einmal mit und einmal ohne Hülle gemacht wird. Die Steigerung von gewolllter Unschärfe bei künstlerisch-experimentellen Aufnahmen, ist ein weiteres Einsatzgebiet.
Technische Realisierung
Es gibt drei Methoden, um eine Mehrfachbelichtung zu realisieren:
1. Man erzielt durch einen dauerhaft geöffneten Verschluss und durch Auslösen mehrerer Blitzlichter eine mehrfache Belichtung des Films. Dabei muss man beachten, dass dies in Dunkelheit geschehen sollte, da es sonst zur Überbelichtung kommt. Diese Methode wird besonders zur Analyse von extrem schnellen Bewegungsabläufen genutzt, z. B. in der Ballistik.
2. Der Verschluss wird für jede Einzelbelichtung erneut geöffnet. Bei analogen Kameras wird hier jedoch der Film zwischen den Belichtungen nicht weiter transportiert und bei Digitalkameras wird der Chip nicht ausgelesen und gelöscht. Kameras mit automatischem Filmtransport müssen vorher in eine entsprechende Betriebsart gebracht werden, um das Vorspulen des Films nach jeder Einzelbelichtung zu unterdrücken. Bei Kameras mit manuellem Filmtransport muss die üblicherweise vorhandene Sperre zur Verhinderung unbeabsichtigter Mehrfachbelichtungen aufgehoben werden.
3. Es ergeben sich immer Mehrfachbelichtungen bei Verschlusszeiten im Minutenbereich, sobald sich ein Objekt bewegt. Andererseits werden sich schnell bewegende Objekte gar nicht auf dem Film festgehalten oder werden nur verschmiert dargestellt. Bei der experimentellen Fotografie sind beide Effekte durchaus erwünscht. (aus wikipedia.de)
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